Nachhaltig kochen – Tipps und Tricks für umweltbewusstes Kochen
Die gute, alte Einkaufsliste …
Gut geplant ist halb gewonnen. Das gilt auch für einen nachhaltigen Einkauf. Diese 4 Tipps helfen Ihnen beim Schreiben Ihrer Einkaufsliste:
1.Machen Sie sich einen konkreten Plan, was Sie die nächsten Tage kochen und essen möchten.
2.Verschaffen Sie sich einen Überblick und checken Sie Ihren Kühlschrank und die Vorratskammer: Was ist noch vorrätig? Was müssen Sie noch besorgen?
3.Schreiben Sie eine Einkaufsliste mit Mengenangaben – digital oder per Hand – die Sie beim Einkaufen direkt abhaken können.
4.Tipp: Vielleicht lässt sich von gewissen Zutaten absehen, wie zum Beispiel von jenen, die Sie nicht vollständig verbrauchen können. Eventuell lassen sich diese Zutaten durch andere, „besser verbrauchbare” ersetzen?
Saisonal, regional und bio
Wer klimafreundlich einkaufen möchte, ist mit folgender Faustregel sehr gut beraten: regional, saisonal, wenig Fleisch und möglichst aus biologischer Herkunft. Bio-Siegel erleichtern es Ihnen, ökologisch korrekte Produkte zu erkennen. Speziell bei tierischen Produkten sowie bei Gemüse und Obst ist es ratsam, auf ökologische Qualität zu setzen.
Plastik & Einwegverpackungen reduzieren
Bei der Wahl der richtigen Lebensmittel im Supermarkt gilt es auch, jene mit der richtigen Verpackung oder noch besser ohne Verpackung zu wählen. Obwohl Deutschland weltweit als Recycling-Vorreiter gilt, wird auch hierzulande nur ein Teil des anfallenden Plastikmülls verwertet. Der Rest wird verbrannt oder landet auf riesigen Mülldeponien, von dort aus letztendlich in der Natur wie zum Beispiel im Meer - oder findet den Weg zurück in unseren Nahrungsmittelkreislauf. Plastik zu reduzieren, fängt schon beim Einkaufen an. Diese Tipps helfen Ihnen dabei:- Haben Sie immer einen Jute- oder Stoffbeutel dabei.
- Kaufen Sie Waren am besten lose und unverpackt.
- Verzichten Sie auf Obst- und Gemüsetüten.
- Meiden Sie sinnlos in Plastik verpackte Lebensmittel (wie zum Beispiel eingeschweißte Gurken).
- Bitte keine schwarzen Plastikverpackungen, da diese grundsätzlich gar nicht wiederverwertet werden können.
- Fertiggerichte sind fast immer mehrfach in verschiedenen Materialien verpackt - bitte meiden.
- Glasflaschen und Mehrwegflaschen der Einwegvariante vorziehen.
- Gläser statt Konserven.
- Halten Sie Ausschau nach einem Unverpackt-Laden in Ihrer Umgebung.
Lebensmittel richtig lagern und Verschwendung vermeiden
Nach dem nachhaltigen Einkauf von Lebensmitteln finden diese im besten Fall in Küche, Küchenschrank oder Vorratskammer ein geeignetes Plätzchen. Damit die Nahrungsmittel möglichst lange gut aufgehoben sind, sortieren Sie diese am besten in einer Vorratskammer/ Schrank, frieren Sie diese ein oder konservieren Sie sie und prüfen Sie immer das Mindesthaltbarkeitsdatum.
Richtig lagern
Manche Zutaten zum täglichen Gebrauch kann man wunderbar auf Vorrat lagern, wie zum Beispiel Getreideprodukte, Konserven, Hülsenfrüchte und Nüsse. Trocken und dunkel gelagert halten diese Lebensmittel deutlich länger. Einige Zutaten sollten eher in den Kühlschrank, andere wiederum luftdicht in Gläsern aufbewahrt werden. Viele frische Lebensmittel lassen sich auch wunderbar konservieren! Die Devise lautet: sich schlau machen und richtig lagern. So halten Ihre Lebensmittel ewig und müssen nicht vorzeitig entsorgt und damit verschwendet werden.
Mindesthaltbarkeitsdatum prüfen
Das Wort Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) darf gerne wörtlich genommen werden. Es ist kein Verfallsdatum. Das bedeutet: Bis zu diesem Zeitpunkt garantiert der Hersteller unter durchgehend richtiger Lagerung, dass ein ungeöffnetes Produkt seine spezifischen Eigenschaften nicht verändert. Das heißt aber nicht automatisch, dass es direkt nach Ablauf ungenießbar ist. Einige Lebensmittel sind ungeöffnet und korrekt gelagert sogar Monate über das MHD hinaus noch problemlos genießbar und verändern ggf. nur ihre Farbe und schmecken etwas weniger intensiv.
Einfrieren statt wegschmeißen
Sie haben irrtümlich zu viel eingekauft und schaffen es nun nicht mehr, alle frischen Zutaten rechtzeitig zu verwerten? Kein Problem - frieren Sie sie einfach ein!
- Frisches Brot lässt sich wunderbar in Scheiben geschnitten einfrieren und im Toaster wieder knusprig aufbacken.
- Reife Bananen einfach schälen, in Scheiben schneiden und ab in den Froster - die perfekte Basis für Bananenbrot und Nicecream (vegane Eiscreme).
- Beeren lassen sich wunderbar einfrieren und später leicht aufgetaut mit anderen Früchten zu Smoothies pürieren.
- Gemüse problemlos in Würfeln einfrieren.
- Suppen, Chili und Eintöpfe portionsweise einfrieren - schmecken nach dem Auftauen oft sogar noch aromatischer.
Wenn Sie Ihre Lebensmittel nachhaltig lagern möchten, dann möchten wir Ihnen beim Verpacken Ihrer Lebensmittel von Frischhalte- und Alufolie abraten. Wiederverwendbare Lunchboxen, Wachstücher oder Gläser eignen sich wunderbar zum Verpacken der einzulagernden Lebensmittel.
Das Thema Nachhaltigkeit lag uns schon immer am Herzen. Wenn Sie mehr zu nachhaltigen Küchen erfahren möchten, dann lesen Sie hier mehr dazu.
Nachhaltig kochen: einfache Tipps für jeden Tag
Mit wenig Wasser kochen
Wasser ist zugleich Nahrungsmittel und Energiemedium. Es findet seine Verwendung sowohl beim Kochen als auch als Grundlage bestimmter Speisen und als wärmeleitendes Element zum Garen von rohen Lebensmitteln. Wird Wasser sparsam verwendet, so verkürzt sich die Garzeit und zusätzlich kann Energie eingespart werden. Zum Garen besonders empfehlenswert ist der Einsatz eines Schnellkochtopfes. Ein Schnellkochtopf ermöglicht neben einer 30-prozentigen Stromersparnis eine Verkürzung der Kochdauer von bis zu 50 Prozent.
Verwendung von übrig gebliebenen Lebensmitteln
Selbst wenn der Einkauf gut organisiert ist, bleiben Lebensmittel manchmal übrig. Diese eignen sich oft wunderbar zum Restekochen mit Freunden oder Aufwerten anderer Rezepte. Und wenn alles nichts hilft, dann frieren Sie die übrigen Lebensmittel einfach ein oder machen sie diese durch Einkochen länger haltbar.
3 einfache und gesunde Rezepte
In unserer Rezeptsammlung ist für jeden Geschmack etwas dabei. Selbst einige orientalische Gerichte lassen sich manchmal ganz einfach nachkochen.
Rote Linsen Curry
Wer es indisch, gesund, aber nicht zu scharf mag, der ist mit unserem Rote Linsen Curry sehr gut beraten. Hülsenfrüchte sind sehr gesund, halten lange satt und geben diesem Curry den speziellen Geschmack. Kochen Sie es einfach nach!Pizza Margherita
Mit einer Pizza Margherita kann man meist nicht viel falsch machen. Sie ist bei jeder Zusammenkunft gerne gesehen, ist beliebt bei Kindern und passt eigentlich zu jeder Gelegenheit. Und das Beste ist: Sie ist relativ einfach zuzubereiten. Überzeugen Sie sich selbst!Börek
Für dieses köstliche Börek brauchen Sie tatsächlich nur 4 Zutaten. Dazu einen knackigen gemischten Salat, etwas Joghurt und voilà: Schon ist er fertig, der selbstgemachte, orientalische Klassiker. Hier geht's zum Rezept.
Stromspartipps beim Kochen
- Verwenden Sie zum Wasserkochen einen Wasserkocher. Bei unter 1,7 Litern ist das meist energieeffizienter als der Kochtopf. Bei größeren Mengen: Kochen Sie in einem Wasserkocher so viel Wasser, wie reinpasst, und erhitzen Sie die restliche Menge gleichzeitig im Topf.
- Bitte immer einen passenden Deckel beim Kochen verwenden.
- Bereiten Sie mehrere Gerichte gleichzeitig im Ofen zu. Stichwort: Mealprep.
- Nutzen Sie beim Kochen und Backen die Restwärme: Stellen Sie den Herd gerne schon einige Minuten vor dem Backende aus. Die Temperatur bleibt noch einige Zeit ausreichend hoch, um das Gericht fertig zu garen.
Richtige Auswahl und Verwendung von Küchengeräten
Moderne Küchengeräte sind ein wichtiger Faktor für einen effizienten Energieverbrauch. Diese sollten unbedingt voll funktionsfähig sein. Energielabel für Küchengeräte können zudem eine Orientierungshilfe bei der Anschaffung von energieeffizienten Küchengeräten sein.
Wählen Sie beim Kochen am besten immer jenen Topf oder jene Pfanne, die von der Größe her ideal auf die Herdplatte passt und einen perfekt sitzenden Deckel mitbringt.
Nachhaltige Entsorgung von Abfällen
Selbst wenn Sie es schaffen, den Müll in der Küche zu reduzieren – komplett vermeiden lässt er sich meist nicht. Dafür lohnt es sich aber umso mehr, das bestehende Abfall- und Recycling-System bestmöglich zu nutzen, indem Sie alle verwendeten Materialien korrekt entsorgen.Vermeidung von Lebensmittelabfällen
Selbst der am nachhaltigsten produzierte Bio-Apfel aus dem Nachbardorf wird zum Umwelt- und Klimaproblem, wenn er schlecht wird, bevor Sie ihn verwerten. Durchschnittlich 75 Kilo Lebensmittel werden pro Kopf und Jahr alleine in Deutschland weggeworfen. Damit werden Energie, Wasser und der Boden für die Herstellung verschwendet. Wie Sie dem entgegenwirken können? Im Wesentlichen, indem Sie Ihre Mahlzeiten und damit verbundenen Einkäufe gut vorplanen und auch alles Überschüssige gut verwerten oder lagern.
Mülltrennung und Recycling
So tragen Sie im Alltag ganz einfach dazu bei, dass mehr Plastik und Papier wiederverwertet werden kann, statt als Restmüll verbrannt zu werden.
- Entsorgen Sie reine Plastik- und Papierverpackungen entsprechend der Mülltrennung Ihrer Region immer getrennt vom Restmüll. Auf diese Weise ist die Wahrscheinlichkeit am höchsten, dass alle sortenreinen Verpackungen auch recycelt werden.
- Ziehen Sie beim Joghurtbecher den Aludeckel immer komplett ab!
- Manche Produkte tragen abtrennbare Papiermanschetten. Lösen Sie auch diese beim Wegwerfen aktiv ab und entsorgen Sie sie getrennt im Papiermüll.
- Klassische, weiße Kassenbons gehören wegen der Verwendung von vielen Chemikalien in den Restmüll. Blaue Kassenbons dürfen hingegen ins Altpapier.
Müll trennen und Kompostieren von Bioabfällen
Wer nachhaltig kochen und leben möchte, der kommt um das Thema Mülltrennung nicht herum. Ob Plastik, Papier, Bio- oder Restmüll: Jedes Material hat eine eigene Tonne. Nutzen Sie diese der Umwelt zuliebe.
Was darf in den Kompost?
Die Faustregel lautet: Alles, was „vor dem Kochtopf” geschieht, darf in den Kompost. Bereits gekochte oder gebratene Speisen und Saucen gehören in den Restmüll, da sie auf dem Kompost Ratten und Co. anlocken.
Recycling von Küchengeräten
Werfen Sie Ihre defekten Küchengeräte nicht einfach in den Müll, denn daraus können noch große Mengen an wertvollen und knappen Metallen gewonnen werden. Zudem ist es wichtig, Schadstoffe sicher zu entsorgen, die ansonsten schnell in unserer Luft, unserem Boden und damit letzten Endes in unserem Körper landen. Wenn der Hersteller Ihr Gerät nicht zur Entsorgung zurücknimmt, dann lautet die richtige Lösung: Elektroschrottsammlung. Dort lassen sich aus den alten Geräten noch wertvolle Stoffe gewinnen und die Umwelt wird nicht unnötig belastet.
Nachhaltig kochen - länger leben
Wussten Sie, dass Menschen, die regelmäßig selbst kochen, Studien zufolge länger leben?
Wer sich mehr mit den Lebensmitteln auseinandersetzt und seine Speisen selbst zubereitet, der ernährt sich meistens auch gesünder. Nachhaltiges Kochen ist somit nicht nur gut für unsere Umwelt, sondern definitiv auch für unsere Gesundheit.
Wir raten Ihnen: Planen Sie Ihre Mahlzeiten im Voraus und kochen Sie direkt mehrere Portionen. So sparen Sie Zeit und haben dennoch regelmäßig etwas Gesundes auf dem Teller.
Lesen Sie hier mehr zum Thema Nachhaltigkeit und finden Sie heraus, wie Sie Ihre Küche nachhaltig gestalten können.