Homestory: Altbaucharme trifft moderne Küche
Herzlichen willkommen in unserem (@3.og.links) bzw. in unserer Küche. Wie man aufgrund unseres Instagram Profilnamens unschwer erraten kann, leben wir in einer Altbauwohnung im 3. Obergeschoss in Frankfurt. Wir – das sind mein Mann Flo und ich, Julia, beide 38 Jahre jung. Als wir im Sommer 2018 das Angebot bekommen haben, unser 3.og.links zu kaufen, haben wir nicht lange überlegt und zugeschlagen – geplant war das zwar nicht, aber unverhofft kommt ja bekanntlich oft. Im Januar 2019 ging es dann los mit der Sanierung und seit März 2019 wohnen wir nun hier und sind sehr happy mit unserer Entscheidung.
1. Wohnungen in Großstädten und insbesondere Altbauwohnung haben oft den Nachteil, dass nicht viel Platz zur Verfügung steht. Welche Tipps hast du um eine kleine Küche zu planen?
Das ist eine schwierige Frage, wenn nicht die schwierigste überhaupt. ;) Ich denke, wenn man nicht viel Platz zur Verfügung hat, ist man schnell versucht zu klotzen statt zu kleckern. Wir haben uns allerdings für das Gegenteil entschieden: Kleckern, statt klotzen. Soll heißen: auf das wesentliche konzentrieren und den Raum nicht überladen.
2. Was waren deine Must-haves, die unbedingt in deine Küche mussten?
Wir hatten in unserer vorherigen Küche das Glück, dass unser Ex-Vermieter eine nagelneue Küche mit Induktionsherd eingebaut hatte, daher war ein Induktionsherd ein absolutes Must-have für mich.
3. Was hat leider nicht mehr in deine Küche gepasst, was du dir bei einer großen Küche aber auf jeden Fall zulegen würdest?
Definitiv einen Küchenblock! Ich finde Küchenblöcke super, aber das wäre in unserer Küche wirklich undenkbar.
4. Wie schafft man möglichst viel Stauraum in einer kleinen Küche?
Ich würde ja sagen Hängeschränke und die komplette Deckenhöhe ausnutzen, aber… Siehe 6 ;) Uns war bewusst, dass wir durch das Verzichten auf Hangeschränke natürlich auch auf Stauraum verzichten müssen, das war es uns aber wert. Ich denke, man sollte sich sehr bewusst machen, was einem wichtig ist. Wir haben uns in dem Fall für die Optik und gegen mehr Stauraum entschieden. :)
5. Hast du Tipps für die Innenorganisation, um den geringen Platz möglichst gut ausnutzen zu können?
Ich denke jeder kennt das: Man hat unzählige Tupperdosen, die meisten davon nutzt man jedoch fast nie. Weniger ist mehr ;)
6. Du hast dich trotz des geringen Platzes gegen Hängeschränke entschieden. Woran liegt das?
Ganz einfach: Ich mag Hängeschränke nicht. Ich sehe absolut den Vorteil von Hängeschränken (Stauraum!), dennoch kamen Hängeschränke für uns nicht infrage.
7. Bei einem Altbau steht man vor vielen Herausforderungen, auch was die Küchenplanung angeht. Ihr musstet z.B. eine Therme in die Planung integrieren. Wie habt ihr es geschafft sie unterzukriegen sodass das Gesamtbild der Küche trotzdem noch gut aussieht?
Die Therme ist ein Thema für sich – die fand ich anfangs nämlich furchtbar hässlich und hätte sie am liebsten rausgeschmissen, was natürlich aber nicht gegangen wäre. Wir haben sie im Endeffekt bewusst nicht verkleidet und mittlerweile finde ich, dass die Therme den coolen Look unserer Küche sogar noch etwas unterstreicht.
8. Gab es weitere Herausforderungen bei der Planung und Montage aufgrund des Altbaus?
Oh ja, die gab es. Bei uns ist keine Wand gerade, die Monteure haben ganz schön geflucht.
9. Habt ihr auch einen Essbereich in die Küche integriert?
Ja, allerdings wirklich sehr klein, da wir im Wohn-/Esszimmer einen ziemlich großen Esstisch haben. Wir haben eine Art Theke selbst gebaut, daran stehen zwei Barhocker. So kann der eine an der Theke sitzen, während der andere kocht – das bin meistens ich, da bei uns in der Regel der Mann des Hauses den Kochlöffel schwingt. :)
10. Frankfurt ist als Weinregion bekannt. Hat das einen Stellenwert in deiner Küche, z.B. durch ein Weinregal?
Um genau zu sein, ist Frankfurt die Heimat des Apfelweins. (Den ich persönlich überhaupt nicht mag, das darf man hier aber nicht laut sagen) Was in unserer Küche trotz der Tatsache, dass wir keinen Apfelwein trinken, aber nicht fehlen darf, ist ein klassicher Bembel. Zudem liegt Frankfurt in der Nähe mehrerer toller Weinanbaugebiete und wir trinken gerne mal ein Gläschen. Unsere Weinflaschen bewahren wir in einer alten Weinkiste auf dem Kühlschrank auf.
11. Auf deinen Bildern sieht die Küche immer toll dekoriert aus. Was ist da dein Geheimnis?
Ich bin sehr detailverliebt und wenn ich etwas gefunden habe, das mir gefällt, darf das gerne für lange Zeit bleiben. Heißt: Ich dekoriere nicht ständig um. Und: Pflanzen, Pflanzen gehen immer!
12. Wie schaffst du es in deine cleane weiße Küche Gemütlichkeit zu bringen?
Wir haben in unserer Küche Echtholzdielen verlegt, die bringen wie ich finde sehr viel Wärme und Gemütlichkeit mit. Außerdem haben wir weiße Leinenvorhänge, die finde ich zum einen sehr schön und zum anderen schaffen Vorhänge auch immer eine gemütliche Atmosphäre.
13. Warum habt ihr euch für eine Altbauwohnung entschieden und was reizt euch am Altbau?
Wir lieben Altbau einfach! Unsere Ex-Wohnung war auch eine Altbauwohnung und uns haben es die hohen Decken, die Kassettentüren, der knarzende Dielenboden usw. einfach angetan. Es gibt natürlich auch superschöne Neubauten und die bringen natürlich einige Vorteile mit sich, Stand heute können wir uns allerdings nicht vorstellen in einem Neubau zu wohnen. Man soll ja aber niemals nie sagen… Wer weiß, was die Zukunft bringt.
14. Ihr habt die Wohnung selbst renoviert. Was musste alles gemacht werden?
Alles! Wir haben die Wohnung vor unserem Einzug kernsaniert – heißt: wir haben einmal alles rausgerissen und neu gemacht. Bis auf den 120 Jahre alten Dielenboden in den Wohnräumen, den wollten wir, obwohl man ihm sein Alter natürlich ansieht, unbedingt erhalten.
15. Was für Tipps würdest du anderen Leuten geben, die eine Altbauwohnung renovieren, bzgl. der Küchenplanung geben? Wann fängt man am besten damit an?
a. Es dauert immer länger als man denkt – genügend Puffer einplanen
b. Es wird immer teurer als man denkt – auch hier unbedingt Puffer einplanen
c. Mit der Küchenplanung haben wir fast ein dreiviertel Jahr vor Einzug begonnen und trotzdem noch ca. vier Monate nach Einzug nur ein Provisorium – es gab da das ein oder andere „Problemchen“. Wir haben uns teilweise wahnsinnig geärgert, aber ärgern hilft in dem Moment ja nichts. Also: Ruhig bleiben! Am Ende wird alles gut. :)
d. (Anmerkung für euch: hat natürlich nichts mit Nolte zu tun ;) )
16. Welchen Stellenwert hat die Küche bei euch? Kocht Ihr gerne? Ist die Küche euer Lebensmittelpunkt?
Mein Mann kocht gerne, ich esse gerne – insofern sind wir ein absolutes Dreamteam. Als Lebensmittelpunkt würde ich unsere Küche dennoch nicht bezeichnen. Wir sind generell viel unterwegs und gehen auch wahnsinnig gerne auswärts essen.
17. Was bedeutet für dich das Leben in der Küche?
Klar – die Küche ist der Ort in der Wohnung, in der das Essen zubereitet wird. Aber die Küche ist so viel mehr, bekanntermaßen finden hier ja die besten Parties statt. ;) Zudem ist unser Balkon von unserer Küche aus zugänglich, es ist für uns also quasi Küche und Open-Air-Wohn- und Esszimmer in einem. :)
18. Wie würdest du die Wohnung und deinen Einrichtungsstil beschreiben? Spiegelt dein Charakter deine Einrichtung wieder?
Retro, detailverliebt, gemütlich, lebendig – und ja, ich glaube das spiegelt meinen Charakter ganz gut wieder.
19. Was hat dich zu diesem (deinem) Stil inspiriert?
Ich lasse mich meist durch spontane Eingebungen inspirieren, ich bin da recht impulsiv. Natürlich blättere ich auch gerne in Zeitschriften, scrolle durch Instagram, aber bevor ich ein „It-Piece“ kaufe, überlege ich nochmal gründlich – und komme dann meistens zu dem Schluss, dass das angesagte It-Piece einfach nicht in unsere Wohnung passt.