Der Linoldruck ist ein Hochdruckverfahren. Das bedeutet,
dass bestimmte Flächen oder Linien aus einer
Druckform, dem sogenannten Druckstock herausgeschnitten
werden. So entstehen Vertiefungen in der
Oberfläche des Druckstocks. Beim Linoldruck ist der
Druckstock eine Linolplatte. Wir benutzen eine sogenannte
Softcutplatte (kannst du im Internet oder beim
Kunstfachhandel bekommen von der Marke Essdee).
Diese Platten sind viel leichter zu bearbeiten.
Nur die erhabenen (noch „hoch stehenden“) Flächen
und Linien werden so mit Druckfarbe bedeckt und
können die Farbe wie bei einem Stempel an das
Papier abgeben. Wir nutzen als Farbe ein Stempelkissen.
Die Vertiefungen kommen nicht mit der Druckfarbe in
Kontakt und können somit auch keine Farbe auf das
Papier übertragen.
Auf dem fertigen Druck erscheinen also alle Teile des
Druckstocks, die nicht herausgeschnitten wurden,
schwarz und alle vertieften, herausgeschnittenen
Partien weiß (siehe Abb.1).
Was einmal herausgeschnitten worden ist, ist unwiederbringlich weg und führt zu weißen Linien oder Flächen im
späteren Druck!
Da es bei diesem Verfahren keine Tonwertabstufungen (z. B. Grautöne) gibt, muss man bei der Auswahl des
Motivs sehr genau auf eine klare Schwarz-weiß-Trennung achten. Der Künstler muss also bei der Arbeit immer im
Stillen in Schwarz und Weiß denken.
Bei Drucken, bei denen sich das Bild nur aus Linien zusammensetzt, kann man Weißlinienschnitte und Schwarzlinienschnitte
unterscheiden.